Es ist also kein Wunder, dass die Stromkund:innen sich Besserung von den Anbietern erhoffen. Fast ein Drittel der Studienteilnehmer:innen (29,1 Prozent) fordern, Verbraucher*innen besser vor undurchsichtigen Stromtarifen zu schützen. Nachvollziehbarkeit und gute Kommunikation seitens der Stromanbieter werden also in Zukunft entscheidend sein für gute Kundenbeziehungen.
Keine Unterstützung beim Stromsparen
Auch beim Thema Stromsparen fühlen sich die Verbraucher:innen im Stich gelassen. Lediglich 8,6 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diesbezüglich Unterstützung von ihrem Stromanbieter erhalten haben. Dabei ist das Thema nicht nur für den Geldbeutel, sondern besonders für eine nachhaltige Energiezukunft von hoher Relevanz. 16,2 Prozent gehen sogar so weit zu sagen, dass sie sich häufig machtlos gegenüber ihrem Stromanbieter fühlen. 10 Prozent der befragten Personen wechselten in der Energiekrise ihren Energieversorger.
77 Prozent vertrauen den Stromanbietern nicht
Nur knapp jede:r Vierte (23 Prozent) der Befragten vertraut seinem Stromanbieter. Einen guten Ruf schreiben den deutschen Stromanbietern lediglich 28 Prozent der Studienteilnehmer:innen zu. Über 36 Prozent haben sogar das Gefühl, ihr Stromanbieter würde aus der Energiekrise Profit schlagen. Stromanbieter haben demnach einige Hausaufgaben in Sachen Fairness, Service und Kommunikation vor sich, wenn sie zukünftig Kund:innen binden und halten wollen. Der Verbraucherschutz sollte zudem eine größere Rolle spielen. So sprechen sich über 29 Prozent der befragten Personen für einen stärkeren Schutz der Verbraucher:innen vor undurchsichtigen Stromtarifen aus. Transparenz und echte Unterstützung können dabei helfen, von der Kundschaft wieder als vertrauenswürdiger Partner wahrgenommen zu werden.
Unser Fazit: Das sollte sich jetzt ändern
Undurchsichtige Preiszusammensetzungen sowie unklare Laufzeiten und Kündigungsfristen sollten kein akzeptabler Dauerzustand für die deutschen Verbraucher:innen sein. Mittlerweile ist die Situation auf dem Markt sehr unübersichtlich geworden, denn Verbraucher:innen werden oftmals in Stromtarife mit undurchsichtigen Laufzeiten und Kündigungsfristen gelockt. Das muss sich ändern!
Von einer besseren Übersicht profitieren nicht nur die Kund:innen, sondern auch Wettbewerb und Marktteilnehmer:innen. Maßnahmen, um unseriöse Geschäftspraktiken zu unterbinden, wären zum Beispiel ungerechtfertigte Preiserhöhungen zu verbieten oder unseriöse Anbieter dauerhaft vom Energiemarkt zu verbannen.
Die Unzufriedenheit der deutschen Kund:innen mit ihren Stromanbietern muss kein Dauerzustand sein. Es gibt viele Möglichkeiten die Lage für Kund:innen und Unternehmen gleichermaßen zu verbessern. Verbraucher:innen verdienen transparente Preise, gute Beratung und seriöse Angebote. Denn nur so kann schließlich auch das Vertrauen in die Anbieter zurückkommen.